Überblick

Planning Poker® ist eine Methodik, die es einem Team in bewährter Größe erlaubt (3 bis 9 Personen), Anforderungen in kurzer Zeit angemessen genau zu schätzen. Das „Spiel“ liefert drei Ergebnisse:

Für agile Schätzmethoden liegen Anforderungen üblicherweise als Stories vor, daher wird nachfolgend von Stories gesprochen.

Für das Planning Poker® ist wichtig, dass die Stories überschaubar und konkret sind. So kann der Product Owner sie dem Team gut erklären. Die Stories sollten vor allem den Nutzen bzw. das Warum betonen, da die Entwickler das System in der Regel sehr gut kennen und meist gute Alternativen zur konkreten Umsetzung bzw. zum Wie aufzeigen können.

Vorbereitung

Vor dem ersten Planning Poker® einigt sich das Team auf eine Referenzstory im Bereich von 1 bis 3 Story Points. Bei Bedarf können auch mehrere Referenzstories verwendet werden.

Zu jedem Poker-Meeting bringt der Product Owner eine Liste der zu schätzenden Stories mit.

Jeder im Team schätzt mit und erhält hierfür einen Kartensatz bestehend aus den Karten 0, ½, 1, 2, 3, 5, 8, 13, 20, 40, 100, ?, Pause. Ausnahme: Product Owner und Stakeholder sollten nicht mit schätzen. Die Zahlenreihe basiert auf der Fibonacci-Folge.

Die Zahlenwerte spiegeln den geschätzten Aufwand wieder und können dabei für Zeitdauern oder auch für die Komplexität einer Aufgabe stehen. Entscheidend ist, ein Gefühl zu bekommen, ob die User Story im Sprint realisiert werden kann oder nicht:

0:                  Aufgabe ist bereits erledigt
0,5:               kaum Aufwand
1, 2, …:         kleinere Aufgaben
13, 20, …:     mittlere Aufgaben
100:              große Aufgaben
? :                 unsicher oder keine Ahnung
Kaffeetasse:  Ich brauche eine Pause

Bei unerfahrenen Teams sollte das Planning Poker® moderiert werden. In Scrum-Teams kann der Scrum Master diese Rolle übernehmen. Falls das Team eine Definition of Done hat, sollte es diese während der Schätzung einsehen können, um sicherzugehen, dass an alle Aspekte gedacht ist.

Ablauf

Anmerkungen

Planning Poker® kann auch mit mehr als 10 Teilnehmern gespielt werden. Die Diskussionen neigen dann jedoch dazu, entweder effizient (nur eine Teilgruppe diskutiert, scheue Team-Mitglieder schweigen) oder effektiv (alle beteiligen sich) zu sein, aber nicht beides.

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